Privatschule - was ist das genau?
Privatschulen sind Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft, die nicht vom Staat, sondern von privaten Organisationen, Vereinen oder kirchlichen Trägern betrieben werden. Sie bieten eine Alternative zu staatlichen Schulen und zeichnen sich durch besondere pädagogische Konzepte, kleinere Klassen und oft eine intensivere Betreuung aus. Doch was genau unterscheidet Privatschulen von öffentlichen Schulen, welche Arten gibt es und warum entscheiden sich Eltern und Schüler für diese Schulform?
Was ist eine Privatschule?
Privatschulen, auch freie Schulen genannt, sind Bildungseinrichtungen, die von nichtstaatlichen Trägern finanziert und verwaltet werden. Sie werden als Ersatzschulen bezeichnet, wenn sie der Erfüllung der Schulpflicht und damit als Ersatz für den Besuch einer staatlichen Schule dienen. Obwohl sie unabhängig sind, unterliegen sie in Deutschland der Schulaufsicht der Bundesländer und müssen staatliche Bildungsstandards erfüllen. Viele Privatschulen erheben Schulgebühren, da sie sich teilweise oder vollständig aus privaten Mitteln finanzieren.
Warum gibt es Privatschulen?
Die Existenz von Privatschulen ist in Deutschland grundgesetzlich geschützt und basiert auf der Idee, Bildungsvielfalt zu ermöglichen. Eltern und Schüler sollen die Wahl haben, zwischen unterschiedlichen pädagogischen Ansätzen, weltanschaulichen Konzepten und individuellen Fördermöglichkeiten. Privatschulen können sich durch besondere Schwerpunkte wie alternative Lernmethoden, bilingualen Unterricht oder spezielle musische oder sportliche Programme auszeichnen.
Eine besondere Form der Privatschule sind Internate, die neben dem Schulunterricht auch eine Wohnmöglichkeit auf dem Schulgelände bieten: Die Kinder leben und lernen im Internat und fahren nur am Wochenende und in den Ferien nach Hause.
Die Hintergründe für die Gründung und den Betrieb von Privatschulen sind häufig:
- Alternative pädagogische Konzepte wie Montessori oder Waldorf
- Konfessionelle Schulen, die eine religiöse Erziehung oder Ausrichtung integrieren
- Internationale Schulen mit fremdsprachigem Unterricht und internationalen Abschlüssen
- Spezialisierte Schulen, die musische, sportliche oder naturwissenschaftliche Schwerpunkte setzen
Welche Privatschultypen gibt es?
Privatschulen gibt es in verschiedenen Formen, darunter:
- Grund- und weiterführende Schulen (Grundschule, Gymnasium, Realschule, Gesamtschule)
- Berufsbildende Privatschulen (Wirtschaftsschulen, Fachoberschulen, Berufskollegs)
- Internationale Schulen, die Unterricht auf Englisch oder nach internationalen Lehrplänen anbieten
- Spezialisierte Schulen, z. B. für Musik, Kunst oder Sport
- Konfessionelle Schulen, die christliche oder andere religiöse Werte vermitteln
Unterschiede zu staatlichen Schulen
Privatschulen unterscheiden sich in mehreren Punkten von staatlichen Schulen:
- Finanzierung: Während öffentliche Schulen durch Steuergelder finanziert werden und der Besuch für die Schüler kostenlos ist, erheben Privatschulen in der Regel Schulgebühren.
- Pädagogische Konzepte: Viele Privatschulen bieten alternative Lehrmethoden, kleinere Klassen und eine individuelle Förderung.
- Unabhängigkeit: Sie haben größere Freiheit in der Gestaltung von Lehrplänen und Unterrichtsinhalten, müssen aber staatliche Mindeststandards einhalten.
- Abschlüsse: Privatschulen vergeben dieselben staatlich anerkannten Abschlüsse wie öffentliche Schulen. Teilweise muss dafür aber aber eine externe Prüfung abgelegt werden.
Vor- und Nachteile einer Privatschule
Zu den häufig benannten Vorzügen einer Privatschule gehören:
- Individuelle Förderung durch kleinere Klassen
- Spezialisierte Bildungsangebote und alternative Lehrmethoden
- Stärkere Einbindung der Eltern in den Schulalltag
- Oft bessere technische Ausstattung und modernere Lernumgebung
Aber es gibt auch Punkte, die bei Privatschulen in der Kritik stehen:
- Hohe Schulgebühren können den Zugang erschweren
- Auswahlverfahren oder Aufnahmeprüfungen
- Weniger soziale Durchmischung als an staatlichen Schulen
- Teilweise weniger staatliche Unterstützung
Privatschulen bieten eine wertvolle Alternative zum staatlichen Schulsystem und ermöglichen eine individuelle und oft spezialisierte Förderung der Schüler. Sie stehen für Vielfalt in der Bildungslandschaft und bieten Eltern sowie Schülern die Möglichkeit, eine Schule zu wählen, die ihren pädagogischen, weltanschaulichen oder leistungsbezogenen Erwartungen entspricht. Wer sich für eine Privatschule interessiert, sollte jedoch genau prüfen, welche Schule am besten zu den persönlichen Anforderungen passt. Da sich die Schulgebühren einer Privatschule zwischen einen kleinen Elternbeitrag und mehreren Hundert Euro Schulgeld pro Monat unterscheiden, muss auch die Finanzierung des Privatschulbesuchs geklärt werden.

Schule Schloss Salem
Salem, Baden-Württemberg
Die Schule Schloss Salem, gegründet 1920, gehört zu den renommiertesten Internatsgymnasien in Deutschland. Sie bietet sowohl das deutsche Abitur als auch das englischsprachige International Baccalaureate (IB) an. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz fördert die Schule Persönlichkeitsentwicklung, demokratisches Verständnis, Verantwortungsübernahme, soziales Engagement und akademische Exzellenz. Schülerinnen und Schüler aus über 45 Ländern leben und lernen in einer internationalen Gemeinschaft und werden individuell gefördert.